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Die Krankheit

Die Pankreatitis, eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, tritt bei Katzen oft in Verbindung mit Leber- und Gallengangsentzündungen, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Nierenerkrankungen oder Diabetes mellitus auf. Hunde mit Schilddrüsenunterfunktion oder Nebennierenüberfunktion sind besonders gefährdet. Weitere Auslöser können fettreiche Mahlzeiten, Traumata, chirurgische Eingriffe, bestimmte Medikamente oder Infektionserreger sein. Mittelalte Tiere sind am häufigsten betroffen, insbesondere Terrier, Zwergschnauzer, europäische Kurzhaarkatzen und kastrierte Tiere.

 

Klinische Anzeichen

Die Erkrankung kann sich in einer akuten oder chronischen Verlaufsform präsentieren. Im Gegensatz zum Hund handelt es sich bei Katzen meistens um eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse, welche bei einem akuten Schub zu Symptomen führt. Häufig sind die klinischen Symptome sehr unspezifisch und reichen von milden Symptomen (v.a. bei Katzen) wie leichten Bauchschmerzen, Fressunlust, Apathie bis hin zu starkem Erbrechen, Kolik, Austrocknung, Kollaps und Multiorganversagen (v.a. bei Hunden).

Diagnose und Therapie

Die Diagnose erfolgt erst durch Blutuntersuchung, insbesondere der Pankreaslipase-Immunoreaktivität (PLI). Mittels Ultraschall kann in akutem Fällen die Diagnose gesichert werden, bei chronischen Verläufen sind die Veränderungen sonografisch oft subtil und schwierig zu erkennen.

Die Therapie erfolgt symptomatisch und umfasst intravenöse Flüssigkeitsgabe, Schmerzmittel, Antiemetika, Magenschutz und eventuell Antibiotika. Die Fütterung sollte dauerhaft auf eine kohlenhydratreiche, fettreduzierte Diät umgestellt werden (z.B. Royal Canin Intestinal Low Fat, Hypoallergenic oder Hills i/d Low Fat).

Prognose und Prophylaxe

Die Prognose ist abhängig davon, wie schnell man therapiert und wie gut die erkrankten Tiere auf die Behandlung ansprechen. Akute Fälle haben ein höheres Sterberisiko, während chronische Pankreatitis zu wiederholten Schüben führen kann. Im Endstadium kann es zum Organversagen oder zur Entstehung eines Diabetes mellitus kommen. Frühzeitige Behandlung und gutes Management bieten jedoch eine gute Lebensqualität. Eine dauerhafte fettreduzierte Diät verringert zudem das Risiko akuter Krisen.